Liebe Freunde der Druckgrafik,
die Stadt Linz am Rhein und der Kunstverein Linz sind stolz darauf, Ihnen die Grafische Werkstatt im Traklhaus Salzburg in der Stadthalle präsentieren zu können. Durch den persönlichen Kontakt von Michael Royen, dem Kurator des Kunstvereins Linz, und Martin Gredler, dem Werkstattleiter im Traklhaus, sind wir in der glücklichen Lage, Ihnen im Rahmen des Linzer Kulturprogramms diese besondere Ausstellung zeitgenössischer Druckgrafik präsentieren zu können.
Schwerpunkt der Ausstellung sind ca. 80 Lithographien (Handpressendrucke von Steinen) international bekannter Künstlerinnen und Künstler. Gleichzeitig zeigen wir zum Teil großformatige Radierungen des Werkstattleiters Martin Gredler.
Damit ist es dem Kunstverein Linz mit Unterstützung der Stadt Linz gelungen, Ihnen in einer Ausstellung zeitgenössische Druckgrafik von außergewöhnlicher Qualität zu zeigen.
Die Grafische Werkstatt im Traklhaus Salzburg
Eine kurze Geschichte
Auf Betreiben der Künstler Gustav Kurt Beck und Slavi Soucek wird 1952 eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Salzburg gegründet. Die „Galerie Kunst der Gegenwart“ soll -aktuelle Tendenzen in der bildenden Kunst ausloten, präsentieren und fördern, sowie durch Erwerb und Verlag von Grafiken eine repräsentative Sammlung aufbauen. Die Galerie richtet zu diesem Zweck 1954 eine „Graphische Versuchswerkstätte“ ein, um eine Voraussetzung für Produktion und Edition zu schaffen.
In den ersten fünf Jahren ihres Bestehens entwickeln sich die Galerie sowie ihre Werkstatt rasch zu einer führenden Stimme für zeitgenössische Kunst, so kuratiert Gustav Kurt Beck 1954 im Namen der Galerie Kunst der Gegenwart die österreichische Teilnahme an der Grafikbiennale São Paolo und den Österreich-Pavillon an der 27. Biennale in Venedig.
Workshops, Veranstaltungen, Vorträge und Ausstellungen bieten mittlerweile ein dichtes Programm zu Produktion und Rezeption. 1973 adaptiert die Versuchswerkstatt Räume des Traklhauses im Zentrum der Salzburger Altstadt und baut dort auf 180m2 eine Werkstatt nach den gegebenen Bedürfnissen. Die Techniken der Lithografie bilden nun das Rückgrat der Produktion, wobei ebenfalls Tief- und Hochdruck-Ressourcen zur Verfügung stehen. Im Zuge der gesteigerten Werkstatttätigkeit beschränkt sich das Sammeln nunmehr ausschließlich auf jene Grafiken, die in der Werkstatt entstehen, der Erwerb weiterer Kunstwerke wird aus Budgetgründen eingestellt und die Galerietätigkeit wird zugunsten der Produktion ausgesetzt. Bis zu 40 Künstler und Künstlerinnen arbeiten mittlerweile jährlich in der Werkstatt.
1998 nimmt der Verein, mittlerweile in „Grafische Werkstatt im Traklhaus“ umbenannt, eine Neupositionierung in Angriff. Ein Jubiläum bietet Anlass die Editionstätigkeit wieder aufzunehmen. Eine Mappe mit Lithografien von 35 Künstlerinnen und Künstlern entsteht.
In Zusammenarbeit mit Galerien, Museen und Kunstvereinen realisiert die Werkstatt mittlerweile wieder Ausstellungen im In- und Ausland. Regelmäßige Präsentationen aus der eigenen Sammlung sowie zu druckgrafischen Schwerpunkten finden wieder Platz in den Räumen der Werkstatt.
Die Grafische Werkstatt verbindet heute vier Betriebsarten: ein offenes Atelier, eine professionelle Werkstatt für Druckgrafik, eine Betriebsart für Präsentation und Edition sowie eine für Schulung und Ausbildung. Die Werkstatt betätigt sich nun bereits seit mehr als 60 Jahren im Sinne ihres gemeinnützigen Auftrages als Vermittlerin und Produzentin und versucht Künstlerinnen und Künstlern einen optimalen Zugang zu Ressourcen und Technik zu gewährleisten. Renommiertes, Arriviertes, Unbekanntes und Neues sollen sich gemäß dem Auftrag der Grafischen Werkstatt gegenseitig unterstützen.
http://www.lithowerkstatt.at
Begleitet wurde die umfangreiche Auswahl durch eine Einzelpräsentation des jetzigen Werkstattleiters, dem Künstler Martin Gredler