Das usselige Novemberwetter konnte am 26.11.2023 die eingefleischten Kunstinteressierten nicht schrecken und davon abhalten, zur Finissage der Ausstellung von Jáchym Fleig im Kunstverein Linz am Rhein zu kommen. Sicher trieb sie auch die Neugier auf weitere Erkenntnisse, die sie aus dem Künstlergespräch gewinnen könnten, das die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Sabine Kampmann mit dem Künstler führen würde.
Die beiden machten sich die Strukturen des Kunstwerks zu Nutze und setzen sich – getrennt durch die Balken und doch durch die „Fenster“ einander im Blick habend – einander gegenüber.
Neben den bereits während der Vernissage erklärten Beweggründen für die Entstehung und Konzeption der speziell auf die Räumlichkeiten von Markt9 abgestimmten Installation erörterten sie auch Gedanken zur Vergänglichkeit dieses Werkes, das nach dem Ende der Adventszeit abgerissen werden wird.
Auf eine entsprechende Frage von Frau Dr. Kampmann hin bestätigte Jáchym Fleig, dass er seine Interventionen grundsätzlich so anlege, dass sie zeitlich begrenzt vorhanden und auch ephemer, d. h. flüchtig seien, dass sie sich also am Ende auflösen würden. Ihm sei es wichtig, dass seine Arbeiten für einen gewissen Zeitraum vor Ort wirken würden, in dem Zusammenhang, in dem sie sich zeigen, und dann wieder verschwinden würden. Dies empfinde er zum einen vor dem Hintergrund einer „Übermöblierung“ der Welt sinnvoll und zum anderen im Hinblick auf den Gedanken, dass eine Skulptur heute nicht mehr den klassischen Anspruch eines Denkmals erfüllen müsse.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs setzten die beiden das Kunstwerk in Markt9 in den größeren Kontext der künstlerischen Tätigkeit von Jáchym Fleig. Zum Ende fand der Umstand Erwähnung, dass das Kunstwerk im Kunstverein nach dem Ende der Ausstellung der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen würde, und zwar in der Form, dass jeweils an den Adventssonntagen ab 15
Uhr in Markt 9 eine Kinderbetreuung im Rahmen des Linzer Weihnachtszaubers angeboten werde, während der die Kinder einerseits basteln und malen, andererseits aber auch den „Parcours“ als Spielmöglichkeit nutzen könnten.
Sandra Irsch, stellvertretende Vorsitzende des Kunstvereins, kündigte in diesem Zusammenhang die Veröffentlichung des Ausstellungskatalogs für den 01.12.2023 an, in dem die eigentlich vergängliche Ausstellung fortleben werde.
Zu diesem Anlass fanden sich an besagtem Tag erneut die Kunstinteressierten in Markt9 ein und konnten sich neben der Möglichkeit, sich einen Katalog zu sichern, auch über ein kleines weihnachtlich gestaltetes Rahmenprogramm freuen, das ihnen der Vorstand des Kunstvereins bot. Der eine oder die andere nutzte anschließend die Gelegenheit, noch über den Linzer Weihnachtsmarkt zu schlendern.
Wer am 01.12. nicht dabei sein konnte, aber gern ein Exemplar des Katalogs sein Eigen nennen möchte, möge sich bitte an den Kunstverein unter der E-Mail-Adresse info@kunstverein-linz.de wenden. Gegen einen Obolus von 10,00 Euro wird Ihnen dann, solange der Vorrat reicht, ein Katalog zugesandt.