Zurück zur Übersicht

Monika Lioba Lang

"Utopische Überlegungen"

19.8. - 16.9.2017

Der Kunstverein Linz am Rhein zeigt Werke von Monika Lioba Lang

Kurator Michael Royen konnte die Kölner Künstlerin begeistern, eine Auswahl ihres künstlerischen Schaffens in Linz zu zeigen. Sie bedient sie sich dabei bewusst eines vertrauten Formenrepertoires, wobei die Arbeiten oftmals biografische Bezüge in sich tragen.

Bei der Eröffnung der Ausstellung skizzierte der Vorsitzende des Kunstvereins in seiner Begrüßung das bisherige Wirken von Monika Lioba Lang. „Nach ihrer Ausbildung zur Steinbildhauerin studierte sie an der Kunstakademie in Münster bei Heinz Breloh und Ulrich Erben und zuletzt auch als Meisterschülerin bei Katharina Fritsch. In zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland konnte sie ihre Werke zeigen“, so Norbert Boden.

„Nach der ersten Besichtigung der Räumlichkeiten des Kunstvereins war ich sofort davon inspiriert, diese mit künstlerischen Leben zu füllen. Es entwickelten sich schnell konkrete Gedanken und Ideen zur aktuellen Ausstellung“, betonte Monika Lioba Lang.

Vor den zahlreichen Besuchern erörterte die Künstlerin in einem Dialog mit Michael Royen, dem Kurator des Kunstvereins, die konzeptionelle Ausrichtung und inhaltliche Zielrichtung ihrer Werke. Dabei wurde erkennbar, dass Monika Lioba Lang von den aktuellen weltpolitischen Geschehnissen nicht unbeeinflusst ist. Für ihre klaren Aussagen erhielt sie nachhaltigen Applaus.

Die im Kunstverein Linz gezeigten Objekte und Installationen geben dem Betrachter viel Raum für Interpretationen; er muss bereit sein, in eine neue Gedankenwelt einzutauchen, in der sich Dinge ganz anders darstellen als im ansonsten vertrauten Spektrum seiner Wahrnehmung.

Diese als „utopische Überlegungen“ umschriebenen Arbeiten zeugen von den „Was-wäre-wenn-Gedanken“ der Künstlerin. Somit entstehen Assoziationen, wie ihre Werke gelesen werden könnten.

Die 1974 geborene Künstlerin studierte an der Kunstakademie Münster, ihr Atelier befindet sich in Köln. In ihrem künstlerischen Schaffen bedient Sie sich bewusst eines vertrauten Formenrepertoires, wobei die Arbeiten oftmals biografische Bezüge in sich tragen.

Die hier, im Kunstverein Linz, gezeigten Skulpturen erscheinen uns vielleicht unbestimmt und doch sind sie konkret, weil sie eindrücklich und entschieden auf eine Aus­sage abzielen.

In der künstlerischen Formulierung ihrer engagierten Einstellung zu Problematiken unserer Gesellschaft erscheinen ihre Kunstwerke, wie sie nach eigenem Bekunden anführt, ambivalent. Bildhauerin Monika Lioba Lang ist dennoch eine authentische Bildhauerin. Ihr Anliegen, nämlich das sie Interessierende in künstlerischer Form zum Ausdruck zu bringen, bedeutet für Monika Lioba Lang Standpunkt beziehen. Die Haltung der Künstlerin ist lebendige Anteilnahme an unserer Gesellschaft. Mit dem Er­gebnis ihrer Auseinandersetzungen bringt sie eine eigene  Position zum Ausdruck in einer ganz bestimmten Form von Skulptur mit all den sich daraus ergebenden künstleri­schen und ästhetischen Aspekten. Sie folgt da­bei nicht nur ihren inneren Impulsen, vielmehr antwortet ihre Arbeit auch auf das wo und wofür und mit wem, in welchen Räumlichkeiten und an welchem Ort.

Eröffnet wird die Ausstellung am 19.08.2017, um 18:30 Uhr, in den Räumen des Linzer Kunstvereins, Vor dem Leetor 26. Die Ausstellung ist bis zum 16.09.2017 Donnerstag und Freitag geöffnet von 17:00 bis 19:00 Uhr, sowie Samstag und Sonntag von 14:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Märchen sind stets weit mehr als Erzählungen wundersamer Begebenheiten. Sie sind Teil unseres kollektiven Gedächtnisses und tragen nicht selten sozialrealistische Züge. Monika Lioba Lang bedient sich ganz bewusst dieses vertrauten Formenrepertoires der uns allseits bekannten Erzählungen. Gleichzeitig führen Brüche und Irritationen den Betrachter auf den Boden der Tatsachen und durch den Ortsbezug ins Hier und Jetzt zurück. So lassen flatternde Tauben und Erbsen die Installation „Esprit“ zunächst wie die Momentaufnahme einer Grimm ́schen Erzählung wirken. Doch sind die symbolträchtigen Botschafter von Frieden und Briefnachrichten als Retter durch die großen Panoramafenster des Oberhau sener Schlosses herbeigeeilt oder sabotieren sie vielmehr den anonymen Hilferuf? Langs Arbeiten tragen oftmals biografische Bezüge in sich und wie die Künstlerin sind die Tauben fest mit dem Ruhrgebiet, dem Epizentrum der Taubenzuchtkultur, verbunden und kehren immer wieder in ihre Heimat zurück. Monika Lioba Langs Arbeiten zeugen von uto pischen Überlegungen und Was-wäre-wenn- Gedanken der Künstlerin und entstehen so assoziativ, wie sie gelesen werden können.

Anne Mager

Eröffnet wurde die Ausstellung am 19.08.2017, um 18:30 Uhr, in den Räumen des Linzer Kunstvereins, Vor dem Leetor 26.

https://lamonikalang.wixsite.com/monikaliobalang

Bildergalerie

Fotos M.L.Lang und Florian Wittemann