Was passiert, wenn wir die vom Computer präsentierten Umwelten als Teil unserer Realität wahrnehmen und akzeptieren? Wie besteigen wir die Kämme digitaler Berge? Wie fühlt sich eine laue Sommernachtbrise in den vom Computer generierten Landschaften an? Und wie begegnen wir den Einwohnern dieser Künstlichkeit? Diesen und anderen Fragen folgt die Ausstellung Going Native. Der Titel verweist auf die ethnographische Feldforschung, in der Vertrautheit und Identifizierung mit der Beobachtung verschmelzen. Die Fremdheit der ersten Stunden weicht in der kontinuierlichen Anwesenheit im Feld einer Verbundenheit zu den anwesenden Objekten. Die Ausstellung liefert verschachtelte Blickwinkel auf Landschaften, Habitate, Artefakte, Praktiken und Regelsysteme, aus denen sich digitale Welten zusammensetzen. Der explorative Moment wird gleichwohl an die Betrachter*innen ausgesprochen: Diese werden für einen begrenzte Zeitspanne selber zu Feldforscher*innen, die Bezüge zwischen den anwesenden künstlerischen Werken herstellen und in der Präsenz von Künstlichkeit über das Zeitgenössische reflektieren.